
Oldtimer Reparatur Luna.. Zeit für Neues!
Rost, Ritter und Ersatzteile: Lunas Wellness-Abenteuer
Na klar, es war ja fast so sicher wie das Amen in der Kirche… Nach unzähligen Abenteuern und Reisen rund um den Globus hat unser altes Schätzchen jetzt doch mal einen Wellness-Tag in der Oldtimer Reparatur Werkstatt verdient. Aber nicht so ein entspannter mit Gurkenscheiben und Meersalzbad, sondern so einer, bei dem alles erneuert wird, was nicht niet- und nagelfest ist. Luna ist stolze 35 Jahre alt, und Max kämpft wie ein Ritter in glänzender Rüstung (oder eher in ölverschmierten Handschuhen), um sie rostfrei und fit zu halten – sogar bei knackigen minus 6 Grad im Januar. Ein Held, oder?
Wie das Drama seinen Anfang nahm…
Da standen wir, Stirn runzelnd, mitten in Nordenham/Stadtland – einem Ort, dessen Name klingt, als hätte ihn jemand aus Versehen doppelt benannt. Die Ersatzteile? Endlich da! Direkt aus den USA eingeflogen, als hätten wir eine Schatzkarte und einen Papagei dabei. Eine komplette Palette voller glänzender Teile – das reinste Weihnachtsfest für Luna.
„Max, die Werkstatt-Odyssee und die Glocke des Grauens“
Es ist Winter, und draußen friert dir gefühlt schon der Atem ein, bevor du überhaupt ausgeatmet hast. Max grübelt, wo er eine Werkstatt herbekommt, um mal selbst den Werkzeughelden zu spielen. Spoiler: Diese Suche ist ungefähr so einfach wie eine Steuererklärung auf Altgriechisch.
Erstmal ab nach Rodenkirchen/Stadland – klingt ja schon nach einem Ort, wo man weiß, wie man mit amerikanischen Wohnmobilen umgeht. Die Werkstatt dort sagte auch freundlich „Klar, das kriegen wir hin!“ – als hätten sie schon hundert Wohnmobile am Wickel gehabt. Spoiler Nummer zwei: Hatten sie nicht. Der Mechaniker warf einen Blick auf unser rollendes Zuhause, schüttelte leicht den Kopf und gab schneller auf als ich bei einer Diät. Ende der Geschichte in Rodenkirchen.
Zurück in Nordenham, denn abgesehen vom Werkstatt-Fail war da noch die Sache mit der Kirchenglocke in Rodenkirchen. Die läutete nicht nur zur vollen Stunde, sondern gefühlt auch dann, wenn jemand nur an sie dachte. Schlafen? Vergiss es! Nicht mal Ohrenstöpsel halfen. Die Glocke war lauter als unser Wohnmobilmotor im Leerlauf. Fazit: Rodenkirchen – nett gemeint, aber nix für uns.
„Quakenbrück, Dobermänner und der Sechser im sozialen Lotto“
Also, stell dir vor: Ich sehe da so ein richtig schickes Motorhome an der Straße stehen, direkt gegenüber vom Stellplatz. Ein Monaco mit Slide-out! Ich denke mir: „Moment mal, vielleicht wohnt da jemand tatsächlich drin?!“ Und dann – Trommelwirbel – endlich Gleichgesinnte! Menschen, die auch ihr rollendes Zuhause ernst nehmen. Meine Begeisterung? Unermesslich.
An einem bibberkalten Januartag lernen wir Tanja und Dirk kennen. Mit von der Partie: zwei Dobermänner, die definitiv das Sagen haben. Wir quatschen wie alte Bekannte, und plötzlich haut Dirk so ganz nebenbei raus: „Ach übrigens, ich hab da ’ne große Werkstatt. Kommt doch mal nach Quakenbrück vorbei!“ Quakenbrück, Leute. Der Name allein ist schon ein Abenteuer.
Ich denke mir: „Wo bitte trifft man heute noch so unfassbar nette Menschen?“ Das ist wie ein kühles Bier, das dir mitten in der Wüste gereicht wird – einfach traumhaft! Dirk, Tanja, Dobermänner, Werkstatt – das ist wie der Sechser im sozialen Lotto.
Quakenbrück
Klingt ein bisschen wie der Name eines deutschen Märchendorfs… So ein Ort, wo Frösche Bürgermeister sind und jeder Straßenname mindestens drei „Q“s hat. Aber nein, Quakenbrück ist real, und es liegt irgendwo in Niedersachsen. Ein kleines, charmantes Städtchen, das sich selbst als „Tor zum Artland“ bezeichnet. Artland klingt übrigens auch wie ein Ort, wo man entweder fantastische Kunst findet oder ein Freizeitpark für Maler ist. Aber hier geht’s eigentlich um eine Landschaft mit reicher Geschichte, Fachwerkhäusern und, na ja, Feldern. In Quakenbrück gibt’s auch Basketball – die Artland Dragons heißt die Mannschaft und das allein macht die Stadt doch irgendwie cool. Es fühlt sich an wie so ein Ort, wo die Zeit ein bisschen langsamer tickt, aber genau das macht es irgendwie sympathisch.
Noch schnell etwas Bremsflüssigkeit und irgendwelche Dinge bestellen, die Max braucht und dann geht´s ab, nach Lohne bei Oldenburg, um alles dort in einer Filiale abzuholen.
Der Wohnmobilstellplatz am Lohneum ist kostenlos.
Strom kostet 2 kW 1 Euro
„Frostbeulen, Schraubenschlüssel und Dobermann-Charme: Ein Winterabenteuer im Industriegebiet“
Der Winter hatte uns fest im eisigen Würgegriff. Es war so kalt, dass selbst Pinguine wahrscheinlich überlegt hätten, ob sie sich nicht doch lieber einen Heizlüfter zulegen sollten. Und natürlich mussten wir bei diesen Temperaturen die glorreiche Idee umsetzen, in einer dunklen Halle die Steckachse zu ziehen oder Bremsscheiben zu wechseln. Aber hey, wie sagt man so schön? Nur die Harten kommen in den Garten – auch wenn der Garten in diesem Fall eher ein frostiges Industriegebiet war.
Am nächsten Freitag ging’s weiter nach Quakenbrück, wo wir Dirk und Tanja trafen. Die beiden leben in einem riesigen amerikanischen Motorhome namens Monaco, das aussieht, als könnte es problemlos als Nebenrolle in einem Actionfilm durchgehen. Ihr Grundstück war groß, eingezäunt und diente gleichzeitig als persönlicher Freizeitpark für ihre zwei Dobermänner, Bea und Calle. Die beiden Hunde waren überraschend freundlich, wenn wir sie beim Kaffeetrinken trafen. Besonders Calle hat sich mit seinem kleinen, mutigen Wesen und dem süßesten Hundelächeln der Welt direkt in mein Herz geschlichen. Ich meine, wer hätte gedacht, dass ein Dobermann so charmant sein kann?
Zurück zur Halle. Die war dunkel. Und kalt. So kalt, dass meine Motivation erst mal eine heiße Schokolade gebraucht hätte, um überhaupt aufzutauchen. Aber das Leben geht weiter, auch wenn draußen Schnee liegt und die Sonne sich wie ein schüchterner Teenager hinter den Wolken versteckt. Während ich mich mit der Hausarbeit und meinen heißgeliebten Folgen von *Bones – Die Knochenjägerin* ablenkte (zum Glück gibt’s Internet-TV!), kämpfte Max den epischen Kampf gegen die Elemente – und unseren Reifen.
Bei -6 Grad draußen im Industriegebiet war Max der wahre Held des Tages: flach auf den Betonboden gedrückt, bewaffnet mit einem Stück meiner alten Yogamatte, weil das Rollbrett ihm zu „unpraktisch“ war. Dirk und Tanja boten uns großzügig alles an, was ihre Werkstatt zu bieten hatte. Ihre Hilfsbereitschaft war so herzerwärmend, dass ich fast vergessen hätte, dass wir uns immer noch in einer Eiskammer befanden.
Und da lag er also, Max, mitten im Frost in Aktion, während ich mich fragte, ob wir jemals wieder ein Projekt bei Temperaturen über Null starten würden. Spoiler: Wahrscheinlich nicht.
„Camper-Karma und gefrorene Dieselträume: Abenteuer zwischen Frost und Phönix“
Zwei Tage später rollten wir endlich wieder aus der Halle heraus – unser Motorhome quasi wie ein rekonstruierter Phönix auf vier Rädern. Draußen gab’s dann den VIP-Parkplatz für uns, der eigentlich schon an ein anderes Motorhome vergeben war. Aber die Besitzer? Die chillten gerade mit ihrem rollenden Zuhause bei „Mikkis Place to Stay“ in Portugal. Und hier kommt der Clou: Genau dieser Platz in Portugal ist uns bestens bekannt. Na, wenn das kein kosmisches Camper-Schicksal ist! Sie meinten jedenfalls großzügig: „Ach, stellt euch da ruhig hin, wir haben den ja eh bezahlt.“ Jackpot!
Die Dieselheizung * war so fleißig, dass sie fast einen Orden verdient hätte – die lief und lief wie ein übermotivierter Marathonläufer. Aber die Dieselkanister? Die hatten keinen Bock auf diesen Frostmarathon und verwandelten sich in gefrorene Spritwürfel. Wintercamping – das ist nichts für Weicheier!
#######ende
Von Bremsleitungen, Doppelmieten und der Sehnsucht nach Freiheit: Unser chaotisch-schönes Leben mit Luna
Also, Max, unser hauseigener MacGyver, hat sich todesmutig an die Bremsleitungen von unserem Oldtimer-Wohnmobil Luna gewagt, während ich mich dick eingepackt Richtung Quakenbrück aufgemacht habe, um dort – naja – herumzuschnüffeln. Tanja hat mich dann an einem eiskalten Tag auf eine Discounter-Tour mitgenommen. Und weil Shopping allein ja nicht reicht, ging's danach noch auf den Deich, natürlich mit den Hunden. So romantisch wie anstrengend, sag ich dir.
Und als ob das nicht schon aufregend genug wäre, tauchte eines Tages der Vermieter von Dirk und Tanja auf. Der hatte eine fantastische Geschäftsidee: Doppelmiete! Ja, du hast richtig gelesen. Der Platz war zwar schon vermietet, aber warum nicht nochmal abkassieren? 15 Euro am Tag extra. Wir haben uns angeschaut und dachten wohl alle das Gleiche: „Wow, das ist entweder Frechheit mit Diplom oder ein neues Level an Gier.“ Natürlich wollten wir Dirk und Tanja sowieso was dazugeben, aber das war schon… speziell.
Nach dem Abschied tuckerten wir zurück nach Lohne, um uns von dort aus an einem LKW-freien Sonntag auf den Weg nach Nordenham zu machen. Das sind so etwa 150 Kilometer, und mit Leon war das immer irgendwie leichter. Leon, unser kleiner Löwenherz-Hund, der jetzt nicht mehr da ist, hat uns auf Reisen immer so viel Ruhe gegeben. Ohne ihn fühlt sich jede Autobahnauffahrt an, als würde ein 40-Tonner auf uns zielen. Er fehlt uns. Jeden Tag. Jede Minute. Aber ich schweife ab….
In Nordenham angekommen, standen wir fast allein – was ja auch mal was hat. Es gibt ein Hallenbad (für die, die morgens gern mal ins kalte Wasser springen), Einkaufsdiscounter sind mit dem Rad in fünf Minuten erreichbar (nein, kein E-Bike, wir strampeln noch wie die Alten). Dazu gibt's Cafés, Restaurants und die Weser ist auch nur einen Katzensprung entfernt. Für die Hunde gibt’s Parks, für uns Menschen Shopping und Fitness. Perfekt, um Regen und Sturm auszusitzen und Pläne für die nächste Reise zu schmieden. Portugal, wir kommen!
Und jetzt mal ehrlich: Nach all den Turbulenzen – zwei Todesfälle in der Familie, ein paar andere Schicksalsschläge – fühlt sich diese Vorfreude auf Freiheit einfach magisch an. Fast greifbar. Und doch…Mit Luna, unserem 35 Jahre alten Wohnmobil-Oldie, bleibt es spannend. Die Diva braucht nämlich ein bisschen Wellness. Max, unser Mechaniker des Vertrauens, friert sich bei minus sechs Grad die Finger ab, um Luna wieder auf Vordermann zu bringen. Was soll ich sagen? Das ist wahre Liebe – zu uns oder zu Luna, das ist noch nicht ganz klar. Aber hey, so ist das Leben on the road. Abenteuerlich, chaotisch und irgendwie wunderschön.
Comments 3
Oh, ich liebe solche Geschichten! Ehrlich, allein die Vorstellung von Quakenbrück als Märchendorf mit Froschbürgermeister hat mir den Tag versüßt. Und dann noch diese herzliche Begegnung mit Tanja, Dirk und den Dobermännern – das klingt wirklich wie ein Jackpot im Sozialleben. Es ist erstaunlich, wie solche Zufälle einem das Gefühl
Herrlich, ich musste wirklich lachen! Dein Schreibstil bringt die Kälte fast fühlbar rüber – ich habe das Gefühl, selbst in dieser eisigen Halle zu stehen und Max mit einer Thermoskanne heißen Tee zuzuwinken. Respekt an Max, der sich bei -6 Grad auf den Boden wirft – das ist wirklich Hingabe. Und Hut ab vor deinem Improvisationstalent mit der Yogamat
Also, ich muss sagen, dein Artikel hat mich irgendwie erwischt. Erstmal: Quakenbrück – ich hab gelacht, weil du recht hast, der Name klingt wirklich wie aus einem Kinderbuch. Ich meine, wenn da keine Frösche mit Zylinder und Monokel rumhüpfen, bin ich schon fast enttäuscht. Aber dann beschreibst du das Ganze so charmant