Als ich heute früh aufwachte und die Nase aus dem Womofenster hielt, blies mir ein kalter und kräftiger Wind um die Nase.Zeit für´s Morgenbad in der Ostsee am Nordstrand bei Kap Arkona. Max! Müde lächelte mich mein Mann an und auch mir kam das Bild des Ab und Aufstiegs an den Strand in den Kopf…..und das ohne Kaffee im Blut.
Nach dem wir wach und kalt wieder im Womo saßen überlegten wir, wie wir nur an den Kreidefelsen von Rügen und die Königstreppe kommen…..alles verboten….hm. 🙄 Ja, ich weiß,der Unfall vor 3 Jahren.
Trotzdem…da muss doch was anderes gehen! Wir gingen los, die Treppe zum Strand wieder runter und ab am Stand entland….die Sonne scheint zwar nicht aber schön ist es trotzdem mit einem irren Wind.Die Frisur zerzaust…so ist es perfekt!
Der Weg entpuppte sich als Felsenhangelei wo kein Mensch mehr war.Felsen so riesig wie ich sie noch nicht gesehen habe.“Da muss gleich ein Bild her“, meinte Max.“ Susanne klettere doch da mal rauf “ „Wer ich?? “ 😯
Ein riesen Granit schaute mich groß an….ich fühlte mich wie eine Ameise…aber Max machte Räuberleiter und fast wäre ich durch den Schwung hinten wieder runter geplumst.Ein kleiner Stein lag schon oben…nein, ich habe ihn nicht Max an den Kopf geschmissen aber die Gedanken sind ja frei 
Max kam auf die Idee mit Selbstauslöser ein Erinnerungsbild von uns Beiden Pappnasen auf diesem Findling zu machen und hatte genau 10 sek Zeit um auf den Riesenstein zu springen….und Vögelchen
Ich habe mich vor Lachen fast weg geschmissen als Max die Kamera anmachte und auf mich zu sprintete…mit gefletschen Zähnen hechtete er wie ein Steinzeit Krieger ohne Rücksicht auf seine Knochen diesen Stein rauf….ich konnte vor Lachen echt nicht mehr…. Die Tränen liefen noch als Max wieder unten war..Max Gesicht ging mir einfach nicht aus dem Kopf… 😛
Vor mich hin grinsend geht es weiter und es wurde immer steiniger.Die Anstrengung auf Steinen zu hangeln und die Kilometer forderten unsere letzten Kräfte…
Lalalala…ich spiele lieber mit Steinen.
Das waren vielleicht riesen Felsen über die wir uns hangeln mussten aber wir wollten unbedingt die Kreidefelsen und die Königstreppe von nahem sehen.Ich bin k.o nach 2 Stunden Felsen in den Knochen.Ich ruh mich dann mal aus!
Endlich….nach dieser Oberschenkel und Waden zerreißenden Wanderung die Kreidefelsen von Rügen! Wir waren an unserer ersten Etappe angekommen.
Man sind die hoch und immer in Bewegung 😯 Ich dann auch und zwar schnell…
Schnell weiter Max…Susanne hat die Hosen voll.
Ein kleiner Pfad führte uns gaaanz nahe an den legendären Kreidefelsen entlang.Ein riesen Stein ragte oben aus der Kreide…oh manno! Ich beschleunige meine Schritte um aus der Rutschlinie zu kommen…ein komisches Gefühl im Magen blieb….und es war kein Hunger.
Huuuuh….nu komm Max weiter. War schön hier und unglaublich eindrucksvoll! Wir gingen den kleinen Pfad direkt an der Kreideklippe weiter und endlich erreichten wir heil und gesund den Hintereingang der Königstreppe.Hm…etwas morsch das Ganze aber ich möchte da soo gerne rauf!! Kein Verbotsschild hier unten und kein Bürgermeister…also los!!
Morsche Planken, morsches Geländer und ein riesen Loch….ups 😯
Naja..wir machen ja keine halben Sachen…weiter hoch! Nänänänänä….ich bin man auf der Königstreppe….hihihihi…nänänänä…
Und weiter immer schön den Löchern ausweichen und Max, wackel nicht immer am Geländer, sonst hast Du das gleich in der Hand!
Königstreppe Rügen
Wir winkten den Leuten oben am Ende der Treppe zu und diese schauten uns nur entgeistert an….Wir sind die Geister der Königstreppe…und kommen euch gleich holen….huuuuuuh
Ja….wir leben noch und sind auch geistig auf der Höhe
Der Weg nach Hause zum Womo kam uns endlos vor.Wir wanderten den normalen schmalen Weg oben an der Steilküste Kilometer für Kilometer zurück….die Schuhe wurden immer heißer….und Max auch…heiß gelaufen und out of order 😈
Der Weg zog sich irre hin aber dann sahen wir endlich den Parkplatz Nordstrand…ich kroch schon fast auf allen vieren, hechelnd nach Wasser aber alle Radfahrer fuhren mit verkniffenem Gesicht an mir vorbei….keiner hatte Mitleid und nahm mich hinten auf dem Gepäckträger mit.
Da, gaaanz weit hinten, der Parkplatz
Mit glühenden Füßen kamen wir zu Hause an um dann gleich die klare Ostsee zum zischen zu bringen und um den Kreidestaub ab zu spülen.Mein Lieblingsfelsen musste mal wieder her halten…Kuckuck Elefanten reiten….so sieht der Felsen aus, schrieb ein guter Freund bei facebook 😛
Erfrischt und ausgepowert ging es dann zurück…Kaffee trinken.Es war ein toller Tag und endlich habe ich die Kreidefelsen von Rügen und die Königstreppe hautnah erleben können.Max und ich sind begeistert von dieser Insel und der Muskelkater, den wir beide morgen haben werden hat sich absolut gelohnt.
Mit Liebe geschrieben von
Kommentare 13
Hallo,
ein wirklich schöner Bericht, ich musste oft schmunzeln.
Auch wenn es ein sehr schönes Abenteuer war, so finde ich es sehr schade das man diese auf sich nehmen muss um diese tollen Felsen zu sehen. In meiner Kindheit waren wir sehr oft dort und es war immer sehr beeindruckend.
Leider wurde über Jahrzehnte zu wenig Pflege betrieben.
Viele Grüsse
Danny
Autor
Hallo Danny, wunderbar, dass Dir mein Bericht gefallen hat :-)Ja wirklich,die Königstreppe könnte mit ein paar neunen Brettern und Nägeln schnell wieder begehbar gemacht werden.Im Großen und Ganzen kommt doch viel Geld durch den Tourismus in die Kasse mit Kap Arkona…ich verstehe es auch nicht.Aus diesem Grund zieht es viele Menschen auch mit Kindern durch die Hintertür an die Kreidefelsen von Rügen auf eigene Gefahr hin…und das ist nicht ohne.
Es muss toll gewesen sein, hier auf zu wachsen.Du bist ein Glückskind!Viele liebe Grüße von der Insel und Susanne 🙂
Mutig , wir waren im April da, wunderschöne Landschaft waren in Altenkirchen auf dem Knaus Campingplatz , nächste Woche geht’s nach Kroatien
Wir waren in diesem Jahr an Englands Küsten unterwegs. An einigen Stellen konnte man deutlich frische Abbrüche erkennen. Nur an ganz wenigen Stellen fanden wir am Küstenwanderweg Warnschilder. Man geht einfach davon aus, dass die Menschen sich nicht in Gefahr begeben und nicht zu dicht an die Abbruchkanten gehen. In D geht der Trend zum Zweitschild: Bitte Schilder beachten!
Tja, dann nicht wundern wenn was passiert
Die Steilküste unten am Wasser war NICHT abgesperrt! Dort suchten viele Leute nach Bernstein, genau unter dem Kreidefelsen….Leichtsinnig sind dann wirklich viele dort.Die Natur ist nun einmal unberechenbar, egal wo man ist. 🙂
Hm…..wenn man nichts wagt ist das Leben ohne Würze….monoton und langweilig, so what 🙂
Als wir vor 2 Jahren da waren ist eine Familie mit eine, 10 jährigen Mädchen verunglückt, weil ein Stück Kreidefelsen abgebrochen ist. Das Mädchen war tagelang verschwunden und würde tot geborgen. Dann überlegt man, ob man solche Warnungen nicht ernst nehmen sollte.
Susanne, bis jetzt habe ich deinen Blog immer mit Begeisterung gelesen. Aber diesmal geht mir die Hutschnur hoch. Weil genau solche leichtsinnige Leute wie ihr die Rettungswacht auf Trab halten. Es sind zwischenzeitlich soviele Felsbrocken abgestürzt dass man sich schon was dabei gedacht hat den Abstieg zu sperren. Vielleicht vorher mal überlegen!
Toll geschrieben, aber Lebensmüde. Erst letzte Woche mussten 2, die abgerutscht waren, vor dem weiteren tiefen Todes-Fall gerettet werden.. Vor paar Wochen auch.
Und immer wieder dieser Leichtsinn….
Die Ostseeküste auch sehr schön
Einfach unglaublich da unten…. Waren wir letztes jahr auch… Ein teil geschichte unserer erde
Da habt ihr aber eine schöne Tur hinter euch gebracht als ich die Bilder sah muß ja eine herrlich gewesen sein sowas erlebt man ja nur einmal sowas hätte ich früher auch gemacht ich sage nur herrlich wunderschöne Bilder viele Grüße Anita weiter so