Augentropfen

1 Jahr und 118 Tage permanent leben im Wohnmobil…. Ich oute mich.

SusaLeben im Wohnmobil, Tagebuch 1 Comments

Vor über einem Jahr kamen mein Mann Max und ich auf die glorreiche Idee in ein Wohnmobil zu ziehen. Es ging alles so schnell…der Kauf des Amerikanischen Wohnmobils mit Pleiten, Pech und Pannen aber auch Freude im Herzen endlich eine Art Freiheit leben zu können.

Selbständig arbeiten von zu Hause aus und dabei noch Länder bereisen, die wir schon immer einmal sehen wollten. In Griechenland war ich noch nie! Es gibt auch in Portugal ein paar wunderschöne Flecken Erde, die wir noch nicht gesehen haben…..oder eine Tour nach Frankreich…in den Norden Frankreichs…..so war der Plan.

Was kam waren Reparaturen oder andere Missgeschicke, Probleme in den Familien und Abschiede von geliebten Menschen. Wir fuhren immer so weit wir kamen und das ein einziges Mal bis Polen…in den ganzen Tagen!

Obwohl der Strand von Usedom und unser wunderbare Rhodesien Ridgeback Leon in unser Leben kam fällt mir das Leben trotzdem nicht  leicht….Der Strand von Usedom war das Schönste in dieser langen Zeit. Am Strand, im Sand herum toben, Wasserspiele, Wanderungen und Sommer.

Usedom mit Leon

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Da ich meinem Alter entsprechend ein angehender Maulwurf bin, habe ich mir Kontaktlinsen angeschafft um mein Leben einfacher zu machen. Ich mag nicht mit der störenden Brille in den schäumenden Wellen der Ostsee herum hopsen oder bei Sturm die Haare ständig aus der Brille puhlen zu müssen…das Einsetzten der Linsen ist schnell gelernt und mit den speziellen Augentropfen dazu, bin ich auf der sicheren Seite.

Das Meer ist wunderbar…ok, es ist die Ostsee 😛 

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Ist nur ein Tipp am Rande und man sieht die Kontaktlinsen nicht und spürt sie nicht. Für mich als Reisende ein Gewinn um die lästige Brille vergessen zu können…zumindest am Tag 😛

Die Nord und Ostsee sind im Sommer einfach toll. Die kristallklaren Momente der Freude im Herzen über den langen Strand und das blaue Meer. Die Sonnenuntergänge oder ruhige Abende zu Hause im Wohnmobil…der Spaß in den Wellen!!

Ich wollte in diesem Jahr und den 118 Tagen etwas von der Welt sehen und reisen…reisen…reisen. Das Leben spielte uns in diesem Fahrzeug immer wieder einen Streich. Kaputte Simmerringe oder Reifen. Bremsbeläge verölt 😯 Immer kam etwas dazwischen. So ging der Sommer dahin und ich spüren den kalten kommenden Winter schon in den Knochen.

Ich oute mich jetzt einmal:

Manchmal habe ich eine unstillbare Sehnsucht wieder sesshaft zu werden. Eine schöne Wohnung wie vorher mit einem kleinen Garten und einem Wohnmobil vor der Tür. Es ist ein primitives Leben in so einem Wohnmobil, da es nie ganz fertig ist. Wir reisen zwar an der Nordseeküste und Ostseeküste herum, bleiben aber immer in Deutschland kleben. Da kann ich auch ein warmes zu Hause haben im Steinhaus, wo ich im Winter vor der Kälte sicher bin.

Unser Wohnmobil hat Einzelverglasung und die Strahlungskälte ist bei Frost kaum zu bändigen….egal was wir schon probiert haben. Ich persönlich gehöre in die Sonne Griechenlands, Spaniens oder Portugals. Dort kann ich mich wohlfühlen und muss nicht im Dunkeln im Wohnmobil sitzen wie im letzten Winter..Nee…nee.

Winter 2015 🙁

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Die Enge in der wir bei schlechten Wetter sitzen, ist manchmal schwierig zu meistern. Es sind 23m² Wohnfläche als Schlauch und wir können uns nicht aus dem Wege gehen. Unser Leon hat das Sofa für sich und nimmt keinen Platz weg.

Ich gehe mit ihm gerne spazieren und genieße die Zeit des Alleinsein schon manchmal. Schaue mich in der wunderbaren Natur um und freue mich gerade jetzt an diesem Ort zu sein…da liebe ich das Wohnmobil wieder. Es ist ein ewiges auf und Ab bei mir.

Natur pur….so erholsam für die Seele

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Ich bin genügsam geworden in dieser Zeit und sollte zufrieden sein mit meinem Leben obwohl eine Badewanne…..hach…ja ich weiß…das herum Gequake nützt auch nichts. Entweder man stellt sich den Herausforderungen dieses Wohnmobil Lebens oder man lässt es einfach. Ich persönlich denke viel darüber nach. Viele Entbehrungen, den Verzicht auf meine geliebten Hobbys….es gibt eine ganze Liste.

Wir werden sehen wohin der Weg uns noch führt. Wir arbeiten hart um dieses Jahr doch noch auf den letzten Drücker vor dem deutschen Winter zu fliehen. Ich weiß aber jetzt schon ganz genau, dass ich auf jeden Fall irgendwann wieder in ein Steinhaus ziehen werde. Das Leben im Wohnmobil ist eine Erfahrung im Leben mit allen Guten und auch schlechten Seiten. Die Angreifbarkeit, die ständigen Standortwechsel, nie wirklich ankommen….Wetterkapriolen.

Es gibt mittlerweile so viele Menschen, die ein Leben im Wohnmobil führen und sich niemals etwas anders vorstellen könnten. Viele dieser Menschen haben zu ihrem Glück immer genug Zaster in der Hinterhand um ihren Traum zu leben. Sie fühlen keine Entbehrungen, keinen Stress oder Sorgen….das hat doch was 😛 Andere Menschen haben genauso wenig Zaster wie wir, leben allein und sind glücklich. Ich glaube, ich bin für dieses Leben auf Dauer nicht geschaffen, Max schon.

Zusammen fassend ist die Zeit mit vielen Höhen und Tiefen verankert….Ängsten aber auch viel Freude. Erleben kann man viel wenn man im Wohnmobil leben möchte…..sehr facettenreich, kann ich nur sagen. Für mich persönlich ist es eine Erfahrung geworden, die ich noch eine Zeit lang erleben möchte…aber dann muss wieder Ruhe in mein Leben einkehren.

Es gibt immer neue Herausforderungen im Leben, packen wir sie an. Da wir nur einmal leben, sollten wir uns unser Leben so gestalten wie wir es erleben möchten und wir haben die Möglichkeit zur Veränderung.

So das war ´s liebe Freunde. Drückt uns bitte die Daumen, dass wir den Absprung Richtung Süden dieses Jahr noch schaffen…..danke schön!

Merci

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Es geht immer weiter im Leben und ich sehr gespannt wohin uns unser  Weg noch führt.

Mit Liebe geschrieben von

Susa

Als Sternzeichen Schütze wurde mir das Reisen schon mit in die Wiege gelegt.Max lernte ich auch auf einer nach Reise nach Frankreich kennen. Nun sind wir seit 10 Jahren verheiratet und reisen mit viel Freude durch die Welt. Mit der Zeit wurden wir immer neugieriger auf Abenteuer im Ausland oder Inland.So verstreicht die Zeit und wir leben und erleben unser Leben mit unserer beider Berufung, das Reisen. Seit 2 Jahren ist unser Wohnmobil der Overlandcruiser unser zu Hause.Im Juli 2016 kam dann durch einen enormen " Zufall" unser neues Bordmitglied bei uns an...ein Rhodesien Ridgeback, mit dem schönen Namen Leon von der Ewala. Ich freue mich jederzeit über eine E-Mail von Dir. Love Peace Happiness

Kommentare 1

  1. Hallo Susanne,

    danke für die ehrlichen Worte und den Einblick in deine Gedankenwelt.

    Dieses habe ich etwas anders unter der Rubrik „Hallo Wohnmobilnachbar“ angemerkt als Kommentar.

    Ich lese ca. 5-6 mal im Jahr die Berichte und Ausführungen von euch. Man hat im Laufe der letzten 2 Jahre gemerkt, daß unter dem Bruchstrich nicht das überbleibt – was ihr euch erhofft habt.

    Ich habe es ausgedrückt mit – gegen die Windmühlen ankämpfen.

    Ich selbst bin 67 Jahre alt und wohne in einem Holzhaus und habe ein Wohnmobil vor der Tür stehen. Im Sommer bin ich mit dem Womo draußen – im Winter sitze ich gern vor dem wärmenden Kamninofen. Die Kosten für das Haus sind monatlich geringer als wenn ich mit dem Womo draußen wäre – und habe mehr Komfort. Mit 35-55 Jahren sieht die Welt da vielleicht noch anders aus. Im Alter möchte man auf einen bestimmten Komfort und auch eine bestimmte Sicherheit – nicht verzichten.

    Ich stehe im Sommer – zu 85 % frei in der Landschaft – im Winter (Dunkelheit,Kälte) kann ich gern darauf verzichten. Es sei denn – man will unbedingt ein Kontrastprogramm zum Haus haben für ein paar Tage (Skilaufen z.Bsp.).

    Was das Fernweh und die Sehnsucht nach Sonne, Meer und Wärme angehen – wird es wohl immer einen Kompromiß geben müssen. Vielleicht wärst du vor 20 Jahren mit Max in einem VW Bulli die Küsten Europas entlanggefahren. Aber leider kann man die Zeit ja nicht zurückdrehen.

    Ich wünsche dir/euch die richtige Entscheidung zum gegebenen Zeitpunkt , um ein Leben zu führen das nicht ständig mit „Wenn und Aber“ verbunden ist.

    Ich wünsche euch – ob im Womo – oder wieder im Steinhaus jedenfalls noch viele gesunde und glückliche Jahre.

    Liebe Grüße Reiner

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