Die ersten Rucksacktouristen machten sich schon in den 1950-er Jahren auf den Weg nach Indien. Seitdem wird die legendäre Reiseroute, die von Europa über die türkische Mega-City Istanbul weiter nach Teheran und Kabul, Peshawar und Lahore bis nach Goa führt, als Hippie Trail bezeichnet. Mit dem Wohnmobil nach Indien reisen, ist ein einmaliges Erlebnis.
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Unterwegs auf dem Abenteuer Hippie Trail nach Fernost
Seit den politischen Ereignissen im Nahen Osten hat sich in Ländern wie dem Iran, Afghanistan und Pakistan vieles verändert. Die traditionelle Hippie Trail Route verläuft heute hauptsächlich über Pakistan anstatt Afghanistan. Zu den Ländern, die du auf deinem Wohnmobiltrip nach Indien bereisen wirst, gehören die Türkei, der Iran und Pakistan sowie Nepal. Zwar gibt es auch alternative Routen, die über die Türkei, Syrien, Jordanien und Irak nach Iran und weiter ostwärts führen, allerdings ist der traditionelle Hippie Trail von Istanbul über die iranische Hauptstadt Teheran und Kabul bis nach Delhi und Kathmandu eine der legendärsten Reisestrecken überhaupt.
Istanbul – Ausgangspunkt für den Indien-Roadtrip
Der Ausgangspunkt des Hippie Trails ist die türkische Mega-City Istanbul. In der Metropole am Bosporus treffen sich europäische Reisende aus allen Himmelsrichtungen, um ihre Überlandreise nach Indien zu beginnen. Die traumhafte Reiseroute führt von Istanbul zu den Felsenstädten in Kappadokien und Kandovan, am Van See vorbei und durch das mächtige Elburs Gebirge. Die schneebedeckten Gipfel des Hochgebirges im grünen Nordosten des Iran ragen bis zu 6.000 Meter hoch in den Himmel. Unterwegs erlebst du die Faszination einzigartiger Landschaften. Die Weite der iranischen Wüste, die du mit deinem Wohnmobil durchquerst, wird von Zeit zu Zeit von kleinen grünen Oasen und Wüstenstädten unterbrochen. Entdecke in Yazd und Isfahan architektonische Schmuckstücke, bummele über die Bazare und bewundere die Teppiche, die immer noch in traditioneller Handarbeit hergestellt werden.
Die weiteren Stationen auf den Landweg nach Indien
Deine Reise beginnt in Istanbul. Die weiteren Stationen auf dem Landweg nach Indien sind Eskisehir, Ankara, Göreme (Kappadokien) sowie der Van-See und dessen landschaftlich einmalig schöne Umgebung. Nach dem Überqueren der iranischen Grenze steuerst du auf die Großstadt Täbris zu, die für ihre Teppichherstellung berühmt ist. Durch das Alamut-Tal geht es weiter nach Qazvin. Die Hauptstadt der gleichnamigen iranischen Provinz ist seit rund 9.000 Jahren besiedelt und besitzt mehr als 2.000 archäologische und architektonische Sehenswürdigkeiten. Bald gelangst du in die iranische Hauptstadt Teheran, eine moderne Metropole mit circa 12 Millionen Einwohnern. Neben einer Menge sehr interessanter Museen befinden sich am nördlichen Stadtrand auch die ehemals kaiserlichen Paläste Saad Abad sowie der Niavaran-Palast. Der frühere offizielle Amtssitz der Schahs gehört inzwischen zum UNESCO-Welterbe. Über Kaschan, Isfahan und Yazd führt die Reise auf dem Hippie Trail weiter nach Kerman bis zur Stadt Zahedan, an der Grenze zu Afganistan. Dein Roadtrip mit dem Wohnmobil führt die anschließend über Taftan, Quetta, Bahawalpur, Lahore und Amritsar in die orientalische Welt Indiens bis nach Delhi und Agra, wo du dich vor dem berühmten Taj Mahal fotografieren kannst.
Indien – das Land der Gegensätze
Kühe auf der Autobahn, Busse ohne Bremsen, unvorstellbare Armut und glitzernde Luxuspaläste – Indien ist ein Land der Gegensätze. Der Fortschritt ist auf dem indischen Subkontinent ebenso spürbar wie die Not vieler Einwohner. Auf dem Hippie Trail in eines der bevölkerungsreichsten Länder der Erde wirst du Lebensfreude, bunte Tempelfeste, fröhliche Wochenmärkte, Kultur und historische Sehenswürdigkeiten entdecken. Nimm dir Zeit, um dich mit der Lebensweise der Inder vertraut zu machen. Indien ist ein vielseitiges Reiseziel, das du mit dem Wohnmobil auf unabhängige Weise entdecken kannst. Historische Paläste und großzügige Tempelanlagen sowie Überreste aus der britischen Kolonialzeit werden deinen Hippietrip nach Indien bereichern. Zum Entspannen eignen sich die goldenen Strände im Süden des riesigen Landes am besten. Die direkte Route nach Indien führt durch den Iran und Pakistan. Da das Auswärtige Amt vor Reisen in bestimmte Gebiete warnt, solltest du auf deinem Indientrip immer Vorsicht walten lassen und nicht von der offiziellen Route abweichen.
Abenteuer Hippie Trail mit dem Wohnmobil nach Indien
Das erste Land, das dir auf dem asiatischen Kontinent begegnet, ist die Türkei. Hier kannst du dir Zeit nehmen, um dich auf die orientalische Lebensweise einzustellen, auf dem Bazar Reiseproviant einkaufen und dabei das Handeln üben. Aus der Ferne hörst du die Muezzine singen, während du die türkische Gastfreundschaft genießt und altgriechische Ausgrabungen entdeckst. Autobahnen und Überlandstrecken in der Türkei sind gut ausgebaut, später wirst du auf der Hippie Route auch über Schlagloch-Straßen fahren müssen. Die Pässe, die das Gebirge auf Höhen zwischen 2.700 und 2.900 Metern durchqueren, stellen auch im Sommer hohe Anforderungen an Fahrer und Fahrzeug. Weitere Inspirationen zur Reiseroute für den Landweg nach Indien findest du bei Pistenkuh Indien.
Alternativen und Kombinationen
Die Reise auf dem Hippie Trail nach Indien lässt sich ideal mit einem Abstecher in den Kaukasus verbinden. Anstatt über den Iran zu reisen, fährst du mit dem Wohnmobil durch Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Eine weitere Überlandroute von Europa nach Indien führt über China. Der kürzeste Weg durch Zentralasien verläuft über den Pamir-Highway in Tadschikistan bis zur Grenze am Kulma-Pass. Von dort aus fährst du weiter nach Tashkurgan. Viele Reisende, die den Hippie Trail in den vergangenen Jahren befahren haben, bevorzugen die Strecken durch den Norden Pakistans gegenüber den Routen durch Südpakistan. Alternativ kannst du auch von China nach Myanmar fahren und von dort nach Indien reisen. Dies ist zwar ein weiter Umweg, allerdings siehst du unterwegs auch mehr.
Wie beantrage ich ein Visum für Indien?
Für deine Reise nach Indien benötigst du ein gültiges Visum, das du bereits vor Reiseantritt beantragen musst. Das Indien Visum beantragst du ganz einfach online. Auf diese Weise musst du nicht persönlich mit deinem Reisepass bei der Botschaft erscheinen. Nach Genehmigung wird dir das E-Visum einfach per E-Mail zugesendet. Die Visum Indien Kosten betragen zur Zeit circa 110 Euro (Stand: Mai 2019) pro Person und werden direkt bei der Online-Visa-Beantragung entrichtet.
Die beste Reisezeit für einen Trip auf dem Landweg nach Indien
Das Wetter in Anatolien und im Iran ist im Sommer sehr heiß, während im Winter mit niedrigen Temperaturen und Kälte gerechnet werden muss. In West-Iran, Pakistan und Rajasthan herrscht Wüstenklima mit heißen Tagen und kalten Nächten. Eher subtropisch sind die Wetterbedingungen im Norden Pakistans, Nordindien und Nepal. Die Monsunzeit
in Indien ist von Juni bis November. Die beste Reisezeit ist deshalb im Spätsommer und Herbst, sodass du bei kühleren Temperaturen in Nepal und Indien ankommst.
Ist eine Reise nach Indien über den Landweg mit einem AMI Wohnmobil möglich?
Wenn ich alles bedenke würde ich sagen nein. Alleine die Ersatzteilbeschaffung z.b. im Iran oder Pakistan wird wohl fast unmöglich sein für mein Amerikanisches Wohnmobil, wenn da mal was defekt ist. Es ist zwar vom Hersteller Overland nur ist es nicht für Matsch und Sandpiste konstruiert. Kein Allrad oder Sperrdifferenzial. Nur etwas mehr Bodenfreiheit wie normal. Wenn ich dann auch noch sehe, wo die Pistenkuh entlang gejuckelt ist schlottern mir schon die Beine. Allerdings ich finde solch eine Route extrem Interessant . 🙂
Vielleicht hat ja jemand den Hippie Trail tatsächlich mit einem normalen Wohnmobil geschafft, dann schreibe mir doch von deinen Eindrücken und Erfahrungen in den Kommentaren.
Max