An einem schönen und sonnigen Tag entschlossen wir uns die Algarve hinter uns zu lassen und die Strände und Orte an der Grenze nach Spanien zu besuchen. Wir tuckerten ganz gemütlich über die Grenze von Portugal nach Spanien. Eine kurze Rast an der Autobahn mit richtig vielen Zitronen Bäumen.
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Anfassen ja…abpflücken nein.
Dieser Baum gehört wahrscheinlich auch jemandem.
Zum Beine vertreten für uns alle tat der Autobahnparkplatz sehr gut. Wir sind nicht die Vielfahrer….lange Strecken sind für Leon und mich ein Graus. Der laute Frontmotor dröhnt zu sehr für richtig lange Fahrten, also ganz in Ruhe eine Pinkelpause einlegen und genussvoll Kaffee schlürfen. Unterhalten und schauen, wo wir als nächstes Rast machen. Leon benötigt seinen Apfel…ein Muss in seinem Hundeleben und eine Rennstrecke.
Isla Cristina liegt an der Westlichen Costa de la Luz und ist bekannt für ihre langen Strände, die Altstadt und den Fischereihafen. Ich bin gespannt wie ein Flitzbogen 🙂
Der Parkplatz liegt in einem Pinienwäldchen, recht gemütlich.
Das portugiesische Internet NOS funktioniert hier nicht mehr. Gegenüber ist zum Glück ein Campingplatz mit freiem Wlan. Von dort aus können wir unserer Familie mitteilen, dass wir heile und sicher in Spanien angekommen sind. Selbst Lidl oder andere große Einkaufsmärkte haben hier in Spanien kein freies WLAN wie in Portugal.
Der Sandstrand ist atemberaubend!!
Alle können sich in diesem Moment frei fühlen. Die Seelen baumeln im warmen Wind und ich genieße einfach nur die Weite. Der Mensch braucht wirklich solche Momente in seinem Leben. Die Natur ist einzigartig und auch der Pinienwald duftet schon beim Aussteigen aus dem Wohnmobil.
Durch das fehlende Internet tuckern weiter auf eine spanische Halbinsel mit dem schönen Namen Isla de Canela. Canela bedeutet Zimt. Sie ist eine kleine spanische Halbinsel im Atlantik und liegt direkt vor dem Spanischen Festland im Mündungsgebiet des spanisch/portugiesischen Grenzflusses Guadiana.
Wir finden eine kleinen Parkplatz in der Nähe der Dünen
Es ist uns wichtig niemals den Fischern, die hier Muscheln fangen, den Parkplatz wegzunehmen. Sie kommen Tag und Nacht mit ihren großen Sieben und Käschern. Stundenlang stehen sie bis über die Hüfte im eiskalten Atlantik. Manche haben Neopren Anzüge an, die allerdings ziemlich löcherig sind. Es ist erstaunlich wie abgehärtet diese Spanier sind. Ich komme gerne mit ihnen ins Gespräch, da mein Spanisch noch irgendwo in der Birne sitzt und darauf wartet eingesetzt zu werden 🙂
Ein Fischer verkauft uns fangfrische Muscheln, das Kilo für 8 Euro.
Er gab uns den Tipp, sie zwei Stunden in Süßwasser zu baden, damit die den Sand ausspucken. Max kochte einen wunderbaren Weißwein Sud mit Kräutern dazu und backte Baguette dazu. Die Spanier sind richtig nett und wenn man sich ein wenig unterhalten kann macht es, um so mehr Spaß hier zu sein. Ich füle mich auch in einem Land sicherer, wenn ich Sprache verstehen und auch selber antworten kann.
In Portugal ist es ähnlich, nur dass ich dort nicht den Vorteil habe, über zehn Jahre in dem Land zu leben. Mittlerweile verstehe ich etwas und kann auch antworten, da einiges aus dem spanischen kommt. Max fragt mich noch immer wenn er im Supermarkt ein Stück Butter in der Hand hält was Sem/ Com Sal in Portugal oder Sin/Con Sal in Spanien heißt… Mit oder ohne Salz. Er kommt da noch immer durcheinander 😉
Der Strand ist wirklich zauberhaft zimtfarben.
Hier finde ich morgens beim Spaziergang so viele Meeresbewohner. Ob es riesige Quallen, die im Spanischen Medusa heißen aber völlig ungiftig sind oder kleine Krebse in ihren Wohnungen. Das Meer ist voller Leben. Jeden Morgen ist die Zimtküste verändert. Ebbe und Flut, die Gezeiten zaubern keine Wunder hervor. Leichte Dünen weichen Waschbrett Hügeln.
Eine Medusa, sie könne bis zu 40 Kilogramm schwer werden
Ich war sogar schwimmen. Der Atlantik hat seine 14 Grad und das geht. Abhärtung ist alles und gesund bin ich schließlich. Nur möchte ich keine große Badehaube, sprich Medusa auf dem Kopf mit an Land bringen 🙂 Auf beiden Seiten der Halbinsel sind zimtfarbene Strände. Es gibt einen Schwimmerbereich für den Sommer, der mit gelben großen gelben Bojen gesichert ist. Die andere Seite ist rauer. Medusen in rauen Mengen, die am Strand auf die nächste Flut warten, Muscheln, oder wie schon geschrieben kleine Krebse.
Ein Meeresbewohner
Da ich viel unterwegs bin, finde ich natürlich auch die schönsten Muscheln. Früh morgens, wenn die Sonne aufgeht oder am Abend am Strand entlang schlendern ist ein Luxus. Da kommt man runter von anderen Sorgen, die so mit reisen. Isla de Canela ist umringt von Ferien Apartments und Eigentumswohnungen. Eine Promenade mit Eisdielen, Cafés, Restaurant und Wohnungsvermietungen. Ein buntes Programm für den Sommer. Eine Fähre geht nach Portugal und eine nach Isla Cristina zum Einkaufen zu Lidl oder zum Erkunden der Gegend.
Der Sandstrand an diesem bewölkten Tag. Die Flut kommt.
Zum Entsorgen, Wasser fassen, Wäsche waschen und einkaufen fahren wir am Sonntag die zweiundzwanzig Kilometer über die Grenze zurück nach Portugal. Fünf Euro kostet die Entsorgung und Wasser tanken an einem kleinem Yachthafen mit Wohnmobil Stellplatz und Schranke.
Zurück auf dem Parkplatz gehe ich kurz an den Atlantik und mir rollt ein Geschenk vor die Füße!
Ein riesiges Schneckenhaus und niemand ist mehr drin.
Ich so dankbar hier sein zu dürfen. Diese Tour hat seine Höhen und Tiefen wie es sein soll. Klar geht mal was kaputt an alten Bussen oder Wohnmobilen. Das Glück war doch oft an unserer Seite, dass Max es immer reparieren konnte… Klopf auf Holz. OK neue Batterien * wäre jetzt auch nicht schlecht so wie das in Max Gesicht lese….aber alles geht halt nicht neu.
In drei Tagen kommt unsere Tochter mit den beiden kleinen Mädels. Oma und Opa sein, das wird wieder ein Spaß. Es ist wunderbar von Mutter zur Oma befördert zu werden. Für Leon sind Rollen mit Hundewurst im Kühlschrank zur Eingewöhnung. Liebe kommt über das Essen.
Noch sind wir in Melides, Lagoa do Santo Andre
Am Samstag werden wir nach Lissabon tuckern und dann am Flughafen einen Parkplatz zu finden, der an die 10 Meter hat. Die Flughafenparkplätze sind mit Höhenkontrolle, also nichts für uns. Wer sucht, der findet auch, war schon immer so bei uns. Ich denke positiv und bin glücklich, wenn ich unsere drei in den Armen halten kann.
Wir grüßen Dich lieb und freuen uns, wenn Du uns weiterhin begleitest.
Susa, Max & Leon