Manchmal ist es wunderbar, das Leben im Wohnmobil.
Besonders im Ausland….fremde Länder erkunden, neue Menschen kennen lernen, nach Navi * fahren :-), einen großen Hund dabei haben und Vieles mehr.
Die Ängste müssen über Bord geworfen werden und Vertrauen muss gefunden werden. Die Partnerschaft ist manchmal schön und manchmal voll nervig….immer zusammen auf recht engem Raum.
Wir haben 23m² die wir mit unserem großen Rhodesien Ridgeback, Leon teilen. Er hat so seine Macken…ist mega dominant bei anderen Jungs… bei Weibchen ein sabbernder Softie.
Nicht immer leicht bei 49Kg dominantem Hund, der mit einem einzigen “ Wumms“ von 0 auf 100 im Geschirr hängt. Die Leute mit den anderen Hunde-Jungs bekommen Angst und schütteln mit den Köpfen bei so viel Vollpfosten-Gehabe.
Wir haben uns das“ Walk your Dog with Love“ Hundegeschirr gekauft und ist eine wahre Erleichterung.
Ich kann Leon führen…ja ok, auf die Nase gefallen bin ich auch schon aber da war es meine Schuld. Ich warf einen Tennisball zu weit und “ Rumms-Schlitter“ lag ich lang.
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Die Langleine hat eben nur 10m glücklichen Hund und nicht 11Meter!
Das interessante an diesem Wohnmobil Leben ist, dass wir immer Wasser bekommen…nie standen wir ohne da. Unser Wassertank kann 200 Liter aufnehmen und ich bin ein sehr reinlicher Mensch…..duschen, Haare waschen usw.. Ich muss das Wasser in ein anderes Gefäß abfüllen bis es heiß ist…so einen Liter, jedes Mal….soll ja nicht verschwendet sein!
Klar, ich vermisse auch mal das fließende Wasser….. sofort warmes / heißes Wasser aus dem Wasserhahn, gerade jetzt wo ich meinen geliebten Tattoo Schmetterling richtig pflegen möchte….er soll lange fliegen, bis er in den Kniekehlen hängt 😉
Wenn ich dagegen bedenke, wie viel Wasser ich früher im Steinhaus verbraucht habe! Die Waschmaschine lief viel und oft an Strom wurde auch nicht gerade gespart.
Ich brauche die Sauberkeit ob es am Körper ist oder im Wohnraum.
Eine Ehe oder tiefe Freundschaft kann nun zeigen ob sie besteht. Was hat meine Mutter zu mir gesagt: “ Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was besseres findet 🙂 “
Max und ich leben nun schon seit über 12 Jahren zusammen. Wir waren nur getrennt wenn einer ins Krankenhaus musste, was 2x in dieser Zeit vorkam. Es wurde schon anders als der Wohnraum enger wurde und die Decke niedriger. Mit wenig Geld in der Tasche bauten wir mit viel Mut und Zuversicht dieses Wohnmobil aus und verschönerten es von Jahr zu Jahr
Was sich andere Menschen erträumen haben wir vor der Nase. Trotzdem gibt es Momente in denen man nicht einer Meinung ist und sich auf kleinem Raum herum quält….sich nicht verziehen kann….nur raus aus der Tür.
Dann hat die Apotheke Natur ihre Tür weit für mich auf….
Ich trage Ängste in mir….
Das Max etwas passiert, vor Unfällen, Dieben, Naturgewalten…. Darüber muss ich stehen, abschalten und bewundere die Stärke, die von Max ausgeht. Er zeigt keine Angst….kann sie gut verbergen wenn ich schon Hitzewallungen bekommen sagt er nur : “ Pah..Helm auf und durch“. Jedes Mal gelingt es ihm auch und ich werde auch etwas mutiger.
Max glücklich und entspannt…
Er ist guter Rudel Führer und der Geborene Abenteurer 🙂
Leon kam zu uns und ich hatte keine Angst mehr von ungebetenen Gästen….ganz bestimmt nicht. Er macht einen guten Job und würde uns mit seinem Leben verteidigen. Seine Hunderasse handelt selbstständig was aber auch manchmal recht schwierig sein kann.
Mein Haus, meine Familie!
Im Wohnmobil Leben ist jeder Tag eine Herausforderung. Im Ausland oder Inland….immer muss man aufpassen. Welche Menschen schleichen um uns herum….so denke ich mal wieder. Max sagt: „Oh schau mal ein “ Haltloser „….puh der duftet aber streng 😉 “
Die Zeit läuft und ich merke wie wenig ich zurück nach Deutschland möchte. Es war eine dunkel Zeit…immer nur Regen, Wind oder Gewitter. Der Sommer ohne Sommer….ohne draußen sitzen…immer im engen Raum.
Die Zeit hier am Strand zu verbringen …losgelöst vom Lärm und der Hektik der Menschen, die immer mehr Geld und Luxusartikel brauchen….sich danach sehnen…Besitz zu haben.
Diese Zeit heilt alle Narben, die ich bis jetzt in diesem Wohnmobil Leben bekommen habe.
Bei Sonnenaufgang am Atlantik
Etwas frisch heute früh aber einzigartig!
Morgens um 7.00 Uhr können wir Leon am Strand frei laufen lassen….keine Hunde, keine Menschen. Danach gibt es Kaffee… eingekuschelt im Bett…ein Luxus…in Deutschland unmöglich, leider.
Ich meine den Strandspaziergang 🙂
Es hat niemand gesagt, dass es einfach wird im Wohnmobil zu leben und sein tägliches Brot zu verdienen. Die Zeit zu Zweit sollte man wirklich nutzen, diese Zeit, jetzt. Wer weiß wie lange wir noch Zeit haben?
Wenn ich andere Paare spreche, die im Wohnmobil leben, dann sprühen sie nur so vor Begeisterung….wieso bin ich nicht so begeistert? Denke ich zu viel?
Wir bekommen keine Rente…sind Überlebenskünstler wie die Anderen auch.
Kann es sein, dass sich Andere auch mal selber etwas vormachen oder mir nur Blödsinn erzählen? Die Einen reden vom Leben im Wohnmobil, fahren aber immer wieder “ nach Hause“…. Ich frage mich wie sie sich fühlen würden, wenn sie ihr zu Hause …..alles…ihren ganzen Besitz unterm Hintern auf 4 Rädern durch die Welt kutschieren würden….Berge rauf und runter…durch Gewitter, Sturm oder Sonst was…ohne Auffangnetz, volles Risiko.
Ich erlebe Menschen, die mich hinunter stufen möchten weil ich so wenig besitze und über mich lachen…lästern wie man nur so leben kann.
„Zigeuner…schau dir bloß mal das Fahrzeug an! „
Vorurteile…..Das Beste war :“ Komm lass uns weiter fahren, da stehen Zigeuner!“Es waren Freunde von uns, die uns mit dem Overlandcruiser noch nicht kannten….erst als wir ausstiegen wurden die Augen groß.
Es gibt Menschen, die typischen Angeber, die vor Geld nicht mehr aus den Augen schauen können,meinen in einer anderen Welt zu leben und Leutchen wie uns zu ihrer Unterhaltung brauchen, die kaum Besitz haben.
Sie vergleichen auf ihre Weise beide Welten und sagen, dass die eine Welt die Farbe Schwarz trägt und die andere Welt die Farbe Weiß… 🙄 Ist wohl so wenn man gelangweilt auf seinem golden Thron herum sitzt oder im goldenem Käfig herum tanzt.
Die Zeit wird es zeigen wie unser weiteres Leben verläuft..
Ich bin ein Angsthase, der gerne reist….möchte aber bald ein Zu Hause aus Stein als Basis.
Max ein Abenteurer, der alles im Griff hat.
Leon ein Strandjunkie mit Vollpfoten-Potenzial 🙂
Zu Zweit durch die Zeit….diese Lebenszeit, im Hier und Jetzt.
Ich lerne jeden Tag dazu… ob es in der Natur ist, die Menschen, die um einen herum wuseln oder Tiere dieser wunderschönen Welt.
Lass Dir Dein Leben von Anderen nicht schlecht machen! Du bist wertvoll und wunderbar so wie Du bist, egal was Du besitzt. Wir leben nur einmal auf dieser abenteuerlichen und ab und zu beängstigen Welt 🙂
Herbstliche Grüße
Susa, Max & Leon
Comments 14
Ein Sehr Schöner Erfahrungsbericht, hat mir gut gefallen. Ich bin mir nicht sicher aber in so einen Großen Wohnmobil da fehlt einem doch an nichts würde ich mal behaupten.
SCHÖNER BEITRAG !
Auch wir hassen Stress und brauchen keine tollen Abenteuer, da um die 60…
Auch wir reisen mit Hund im Wohnmobil. Sind in Deutschland seit Jahren abgemeldet, haben aber noch einen „Zweitwohnsitz“ neben dem Camper, nämlich ein Segelboot mit Heimathafen in Südfrankreich. Das ist unsere Basis.
Freuen uns wie ihr über die schöne Zeit, die wir erleben dürfen !
Auch bei uns ist ein Steinhaus in Zukunft nicht ausgeschlossen, aber möglichst hier im Süden…spart Heizkosten und ist im Alter gesünder!
Author
Danke schön! Es klingt sehr gut wie ihr lebt und das Leben so richtig erlebt. So wünscht man es sich und so soll es auch weiter gehen.Sich jung fühlen, glücklich sein und gesund leben…so wichtig, egal in welchem Alter 🙂
Viele liebe Grüße
Susa
Dein kleiner brauner Sam…sind wir uns nicht auf einem Autobahn Rastplatz begegnet? Hast Du nicht unserem Leon einen leckeren Knochen geschenkt? *Grübel…grübel* Ja das Alter…
Du brauchst nicht Grübeln, so war es.
Und beim Reisen altert der Mensch langsamer als im Altersheim.
Alles Gute
Helmt W
Hallo Susa!hab gerade deinen Text entdeckt und freu mich,auch mal davon zu lesen,das es Ängste gibt und das Leben zu 2t auf engstem Raum eben manchmal auch voll nerven kann….gottseidank können wir dann ja immer unsere Türe öffnen und in die Weite der Natur entfliehen????nach einer kleinen Wanderung an der Seite meiner 2 Hundemädels bin ich dann doch wieder froh,zurück nach Hause zu kommen und eben nicht allein zu sein (wir leben seit 2 Jahren zusammen mit drei Hunden im Lkw, vorher war ich Jahre allein unterwegs..)Unsere Ängste zu akzeptieren und sie als Teil von uns anzunehmen ist viel mutiger,denn nur so können wir sie,wenn wir das wollen,angehen und uns damit verändern,an uns wachsen.Euch eine schöne Zeit,ob unterwegs oder im Steinhaus…liebe Grüsse von der Strasse,Dani
….und ich freue mich,wenn man uns als Zigeuner ansieht,fahrendes Volk mit einer grossen Kultur
Author
Hallo Dani…ja da hast Du absolut Recht! Bei den Franzosen ist “ Zigeuner“ ein Schimpfwort. Wir finden es auch passend, da wir mit unserem Wagen durch die Welt ziehen…und eine große Kultur haben sie wirklich!
Ihr lebt auch auf der Straße im LKW…Du hast sehr schöne Worte gefunden für dieses Leben, ich danke Dir!
Ich wünsche Euch auch eine schöne Zeit! Trotz Nervensäge 🙂 kommt man doch immer wieder gerne nach Hause….finde ich auch.
Herbstliche Grüße
Susa
Hallo Susanne,
hallo Max.
Ich bin ja schon etwas in die Jahre gekommen.
Und die Kreise werden kleiner.
Und da ich mit meinem kleinen braunen Hund, Sam, alleine fahre,
bleibe ich in Deutschland.
Meine aktuelle Reise geht quer durch unser schönes Deutschland und dann der Elbe folgend zu Tal. Mitte Dezember an der Kugelbake dann schau ich mal wies weitergeht.
Aber wenn ich dann wieder „Steinhäusig“ für eine Zeit lebe, freue ich mich auf die nächste Reise.
Ich wünsche Euch immer angenehme Nachbarn und eine Handbreit Luft ums Auto.
Helmut W
Author
Hallo Helmut, Deutschland hat wunderschöne Seiten und wenn es im Winter nicht so kalt wäre, würden wir auch ab und zu dort bleiben. Kennen wir uns nicht? Dein kleiner brauner Sam…sind wir uns nicht auf einem Autobahn Rastplatz begegnet? Hast Du nicht unserem Leon einen leckeren Knochen geschenkt? *Grübel…grübel* Ja das Alter…
Durch die Zeit im Steinhaus hat man dann auch wieder richtig Lust zu reisen…das kenne ich auch noch 🙂
Danke für Deine lieben Wünsche und hab Du viel Spaß in Deutschland auf Deinen Reisen mit Sam.
Eine wunderbare, knitterfreie Zeit wünschen wir Dir!
Susanne,Max & Leon
Hi,
super geschrieben und spricht mir sowas von aus der Seele. Ich habe ja schon recht lange im Wohnmobil gelebt, aber nun ist es wieder mal was ganz Neues, weil jetzt auch mein Mann mitzieht und wir uns ab Januar ofW auf einen neuen Weg machen werden. Vielleicht fahren wir uns ja doch noch mal über den Weg ????.
Ganz liebe Grüße und alles Liebe für euch,
Ute
Author
Hallo Ute,
danke schön! Es wird bestimmt eine Umstellung wenn Dein Mann dabei ist..ganz neu, gerade wenn man wie Du so lange allein gereist ist. Dann seid ihr zu Fünft..eine wirklich mutige Entscheidung vom Platz her..aber bestimmt sehr liebevoll!
Oh, es würde mich freuen wenn wir uns über den weg fahren!!
Ich finde Deinen Blog klasse und bin begeisterte Leserin..ich folge Dir sowieso schon lange und werde es auch weiterhin tun, jetzt erst recht 🙂
Beileid für den Verlust Deiner Schwiegermutter!
Herbstliche Grüße
Susa
Toll geschrieben! Ich lese gerne bei dir mit <3
Liebe Grüsse
Bernadette
Author
Hallo Bernadette, danke schön! Ich freue mich sehr, dass Du mich begleitest und Dir die Beiträge gefallen.
Bunte Grüße
Deine Susa
Hast Du wunderschön geschrieben… vielleicht sehen wir uns diesen Winter mal wieder, wir werden auch in den Süden fahren.
LG Peter mit Roxi
Author
Hallo Peter, na das ist mal eine Freude!! Danke für deine lieben Worte…wann geht es bei dir los?
Wunderbar ist das und ich hoffe, dass sich unsere Reifenspuren kreuzen!!
Leon wartet schon auf Roxi…ist ein Softie im Punkto Weibchen geworden 🙂
See you!
Susa, Max & Leon