Nun sind wir in Marbella. Die Stadt liegt malerisch in der Sonne. Das Empfangstor weit geöffnet für unser Wohnmobil und unsere Abenteuer-Bereitschaft.
Das Klima hier an der Costa del Sol in Andalusien ist mild und sehr angenehm, mit einer Durchschnittstemperatur von 18 Grad und kaum Regentagen. Man muss Marbella erlebt haben, um sich vorstellen zu können wie viel Nachtleben in einem so kleinen Ort stattfinden kann. Im Sommer sind die Reichen, Berühmten und Schönen hier versammelt. Wenn man auch als normaler Besucher von ihren vielen privaten Feiern ausgeschlossen bleibt, so kann man sich zumindest am Anblick der zahlreichen Luxus-Yachten und Autos erfreuen.
In Puerto Banus findet man jene Atmosphäre, von der viele glauben, es gäbe sie nur im Kino. Wer über das Bankkonto eines arabischen Ölscheichs verfügt, dem werden in den zahllosen Nachtlokalen und im Casino 1001 Möglichkeiten vorgeführt, wie er es wesentlich erleichtern kann. In den Diskotheken der Luxus Hotels findet man sich vielleicht – Ellenbogen an Ellenbogen – mit einem Star. Es ist interessant aber nicht soo wichtig. Die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten ist wunderschön.
Im Stadtzentrum, auf der Plaza de los Naranjos mit ihren schönen Terassen-Lokalen und den zahlreichen kleinen Straßen, die von hier ausgehen, findet man den merkwürdigen Gegensatz von elegantem internationalem Tourismus und zahlreichen Open-Air-Konzerten moderner Gruppen mit der Ursprünglichkeit eines andalusischen Dorfes.
Eine Nacht in Marbella gehört ganz sicher zu den Ereignissen, die lange in Erinnerung bleiben.
Wissenswertes über Marbella ist:
Die Gemeinde Marbella ist über 100 Quadratkilometer gross und erstreckt sich an einer Küstenlinie von 24 km Länge mit wunderschönen Stränden. Die Geografie Marbellas ist ganz besonders reizvoll wegen ihrer Kontraste zwischen Meer und Gebirge, zwischen dem Charme des ehemaligen Fischerdorfes und der heute so kosmopolitischen Stadt mit Touristen und Residenten aus allen Teilen der Welt. Der gesamte Küstenstreifen von Cabopino bis Guadalmina besteht aus feinem Sandstrand und wird nur durch die Yachthäfen Cabopino, den Fischerei- und Yachthafen Marbella und Puerto Banús unterbrochen. Während der Sommermonate verwandelt sich Marbella in das Szenarium für zahlreiche namhafte Künstler,Schauspieler und andere Berühmtheiten, die hier ihren alljährlichen Urlaub verbringen.
Die Stadt selbst ist Protagonist in vielen einschlägigen Illustrierten und Fernsehprogrammen über Stars und Prominente. Aber auch das restliche Jahr über kommen hierher Millionäre und Vertreter des Jetsets, die in Marbella eindrucksvolle Villen besitzen und das umfangreiche Freizeit- und Vergnügungsangebot dieses Ortes geniessen, wie z. B. die Golfplätze, das Casino und vieles mehr. Einer der attraktivsten Anziehungspunkte für die Besucher und Residenten in Marbella ist das hiesige Mikroklima. Die Stadt liegt im Schutz der hinter ihr majestätisch aufragenden Sierra Blanca und geniesst milde Winter und angenehm warme, aber nicht heisse Sommer. In diesem Klima gedeiht während des ganzen Jahres eine üppige und artenreiche Vegetation, weshalb Marbella auch den Beinamen „Ciudad Jardïn“ (Stadt der Gärten) erhalten hat.
Marbellas wirtschaftliche Basis waren zunächst die Minen, später die Landwirtschaft und heute ist es der Tourismus. Es ist eine noble und sehr alte Stadt. Nur Wenige wissen, dass die ersten Ansiedlungen hier schon in der Steinzeit stattfanden oder dass die Römer tiefe Spuren hinterliessen, wie mit den Thermen von Las Bóvedas, übrigens den einzigen mit oberirdischer Struktur. Und auch die Villa von Río Verde mit ihren aussergewöhnlichen kulinarischen Abbildungen in Form von Mosaiken gibt Zeugnis des Römischen Imperiums. Die Gemeinde besitzt mit der Basilika Vega del Mar eines der wertvollsten westgotischen Bauwerke und aus der maurischen Epoche eine Festungsanlage, die die Jahrhunderte hervorragend überstanden hat. Die Mauren nannten den Ort schon damals „bien habitada“ (gut bewohnt). Um die arabische Festungsanlage entstand nach und nach die Stadt mit ihren Aussichtstürmen und Adelshäusern wie dem Hospital Bazán und Klöstern, die schon im Werk Cervantes‘ und anderer Schriftsteller Erwähnung fanden.
Im 19. Jh. entwickelte sich Marbella im Bereich der Metallverarbeitung zur Monopole Spaniens und besass die ersten Hochöfen: Drei davon standen in der Finca de La Concepción der Familie Heredia und drei weitere im der Familie Ejiró gehörenden El Ángel. Das bis ins Jahr 1931 hinein in der Finca El Peñoncillo gewonnene Eisenerz deckte Jahre lang 75% des Eisenbedarfs ganz Spaniens. Letztlich musste die Produktion wegen der übermächtigen Konkurrenz aus dem Norden Spaniens eingestellt werden, wo bereits mit dem gegenüber der Holzkohle rentableren Koks gearbeitet wurde.
Parallel dazu verwandelte sich Marbella mit den Kolonien des Markgrafen von Duero und teilweise denen von El Angel in einen Vorreiter in der Landwirtschaft. Gegen Ende des 19. Jh. begründete der Markgraf Manuel Gutiérrez de la Concha San Pedro Alcántara, die mit damals über 10.000 Hektar grösste landwirtschaftliche Ansiedlung, die jemals ein Privatmann in Spanien geschaffen hat. Marbella erlebte vor und nach dem Bürgerkrieg einen wirtschaftlichen Niedergang, von dem es sich dank der Weitsicht von Pionieren des Tourismus wieder erholen konnte.
Ab 1940 begann ein spektakulärer Aufschwung, aber die bahnbrechende Entwicklung startete eigentlich im Jahr 1943 mit der Ankunft von Ricardo Soriano, dem Grafen von Ivanrey, der La Venta y los Albergues del Rodeo gründete. Es handelt sich dabei um einen Wohnkomplex mit dörflichem Charakter, der den Stil und die touristische Entwicklung des Ortes komplett revolutionierte. Ivanrey ahmte den Bungalowstil der USA nach, allerdings in sehr viel rustikaler Weise, eher im Stil dörflicher Bauernhäuser. Diese Siedlung zog Künstler der Epoche wie Edgar Neville, Conchita Montes oder Antonio El Bailarín an, die in Marbella mit seinen Dünenstränden und dem imponierenden Profil der Concha im Hintergrund eine Idylle vorfanden und das angenehme Klima genossen. In der Folgezeit entstanden neue Hotels, so El Fuerte, San Nicolás, Guadalmina, Salduba und die emblematischen Hotelanlagen wie Los Monteros und Don Pepe.
José Banús unternahm einen gigantischen Werbefeldzug und errichtete die grösste Wohnsiedlung Spaniens, den Puerto Banús mit mehreren Hotels wie das Hotel del Golf y Andalucía Plaza, Golfplätzen, einer Stierkampfarena, Diskotheken und dem Yachthafen, zu dessen Einweihung Persönlichkeiten wie Grace Kelly und Rainier von Monaco erschienen.
Puerto Banús war damals der grösste Yachthafen Europas. Jahrzehntelang war Marbella die Stadt mit dem höchsten ausländischen Investitionsaufkommen in Spanien, und innerhalb seines Gemeindegebiets findet man die bestausgestattetsten Golfanlagen Europas. Auch der nautische Sport entwickelte sich mit der Anlage weiterer Yachthäfen immer weiter. Marbella ist wirklich ein Landschaftsparadies mit hervorragenden Freizeiteinrichtungen. Das Angebot im Sport- und Gastronomiebereich ist immens. Marbella war und ist der Star des Tourismus an der Costa del Sol und bleibt ihr kostbarstes Kleinod.
Der Berg im Hintergrund von Puerto Banus nennen die Spanier, die Muschel,La Concha. Sieht ja auch so aus finde ich 😎
Man darf das Stadtleben aber auch nicht überbewerten. Ich sah Touristen mit Cabrioletts, denen die Handtaschen, Einkaufstaschen oder auch Bargeld einfach an der Ampel oder in anderen Situationen aus dem Auto geklaut wurde. Also immer wachsam sein auch wenn Marbelle, diese Perle Spaniens so wundervoll ist, diese Stadt, die niemals schläft.